Im Kapitel 5 „Information from Paleoclimate Archives“ des IPCC-Reports „Climate Change 2013 – The Physical Science Basis“ (ab Seite 383) werden Aussagen über solare Einflüsse gemacht (Seite 385):
(Seite 385) „Mit hoher Wahrscheinlichkeit spielen Änderungen der atmosphärischen CO2-Konzentration eine wichtige Rolle in den glazial-interglazialen Zyklen. Obwohl der primäre Treiber der glazial-interglazialen Zyklen in der jahreszeitlichen und breitenmäßigen Verteilung der einfallenden Sonnenenergie liegt, verursacht durch Änderungen in der Geometrie der Erdumlaufbahn um die Sonne („Orbitaler Antrieb“ –> Milanković-Zyklen), zeigen Rekonstruktionen und Simulationen gemeinsam, daß die Größenordnung der glazial-interglazialen Temperatur- und Eisvolumenänderungen nicht ohne Einbeziehung der Veränderungen des atmosphärischen CO2-Gehalts und des damit verbundenen Klima-Einflusses erklärt werden kann.
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Neue Schätzungen der ECS (equilibrium climate sensitivity), die auf Rekonstruktionen und Simulationen des letzten glazialen Maximums (vor 21.000 Jahren bis 19.000 Jahren) basieren, zeigen, daß Werte unter 1°C sowie über 6°C für eine Verdoppelung der atmosphärischen CO2-Konzentration sehr unwahrscheinlich sind (Andreas Schmittner fand 2011 den Wert ECS = 2,3°C). In einigen Modellen differiert die Klimasensitivität zwischen warmem und kaltem Klima infolge unterschiedlicher Berücksichtigung von Wolken-Einflüssen.
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(Seite 389)
Die Rückrechnung von TSI (total solar irradiance = Gesamt-Sonnen-Strahlungsdichte) und SSI (spectral solar irradiance = wellenlängenabhängige Sonnen-Strahlungsdichte) in die Vor-Satelliten-Periode ist mit zwei großen Herausforderungen verbunden. Erstens wurde in der Zeit der Satelliten-Messsungen (seit 1978) kein langfristiger Trend gefunden, der zur Kalibrierung der Sonneneinstrahlungsmodelle verwendet werden könnte. Zweitens gibt es für vergangene Zeiten keine direkt beobachteten Informationen über die verschiedenen magnetischen Eigenschaften an der Sonnenoberfläche. Diese müssen aus Proxies wie den Sonnenfleckenzahlen der letzten 400 Jahre und den kosmogenen Radionukliden (10Be und 14C) des letzten Jahrtausends abgeleitet werden (Muscheler et al., 2007). 10Be- und 14C-Aufzeichnungen spiegeln nicht nur die Sonnenaktivität wider, sondern auch die geomagnetische Feldstärke und die Auswirkungen ihrer jeweiligen geochemischen Zyklen und Transportwege (Pedro et al., 2011; Steinhilber et al., 2012).
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TSI-Rekonstruktionen sind durch ausgeprägte große Sonnenminima mit einer Dauer von 50 bis 100 Jahren gekennzeichnet (z.B. das Maunder-Minimum, 1645-1715), die langfristigen Veränderungen überlagert sind. Die Frequenz-Analyse (Fourier-Transformation) der TSI-Aufzeichnungen zeigt Periodizitäten von 87, 104, 150, 208, 350, 510, ~980 und ~2200 Jahren (Stuiver und Braziunas, 1993), aber mit zeitlich variierenden Amplituden (Steinhilber et al., 2009; Vieira et al., 2011). Alle Rekonstruktionen beruhen letztlich auf den gleichen Daten (Sonnenflecken und kosmogene Radionuklide), unterscheiden sich aber in den Details der Methoden.
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(Seite 392)
Der Beitrag der Sonne zur registrierten globalen Oberflächentemperaturänderung wird durch den 11-jährigen Sonnenzyklus dominiert, der globale Temperaturschwankungen bis zu etwa 0,1°C zwischen Minima und Maxima erklären kann. Ein langfristiger zunehmender Trend der Sonnenaktivität zu Beginn des 20. Jahrhunderts könnte die in diesem Zeitraum registrierte Erwärmung zusammen mit der internen Variabilität, dem Anstieg der Treibhausgase und einer Unterbrechung des Vulkanismus verstärkt haben. Er kann jedoch nicht den beobachteten Anstieg seit den späten 1970er Jahren erklären, und es gab sogar einen leicht rückläufigen Trend der TSI von 1986 bis 2008.“
Diese Aussage wird auf Seite 393 durch ein Bild des deVries/Suess-Zyklus illustriert: