Airborne Fraction

Als „Airborne Fraction“ AF wird der Anteil der anthropogenen CO2-Emissionen bezeichnet, der in der Atmosphäre verbleibt:

(1) AFkum = kumulative Airborne Fraction = mAtm/m

(2) AF = Airborne Fraction = dmAtm/dm

mit mAtm = anthropogene CO2-Masse in der Atmosphäre = (C – C0)/0,128  (Gt)
und m = kumulative CO2-Emissionen (in Gt).

Aus (1) folgt Formel (3) und anschließend durch Differenzieren Formel (4):

(3) mAtm(m) = (C-C0)/0,128 = m * AFkum(m)

(4) AF(m) = dmAtm/dm = AFkum(m) + m * dAFkum/dm

Mit dem Bern Carbon Cycle Modell wird aus der Folge jährlicher Emissionen dm der in der Atmosphäre verbleibende Anteil berechnet: dmAtm für das betrachtete Jahr und mAtm in Summe. Aus diesen Daten kann neben der kumulativen Airborne Fraction auch die jährliche Airborne Fraction bestimmt werden, ohne eine allzu große „Aufrauhung“ der Kurven trotz der numerischen Differentiation in Kauf nehmen zu müssen.

Das Bild zeigt, daß die kumulative Airborne Fraction sich seit ca. 1920 (entsprechend 100 Gt Emissionen) im Bereich 55 – 58 Prozent bewegt hat. Ein Anstieg ist vor allem im Bereich 200 – 400 Gt CO2 (d.h. 1945 bis 1980 – siehe Link) zu beobachten, in dem sich nicht nur die Weltbevölkerung von 2 auf 4 Mrd. verdoppelte, sondern auch die Pro-Kopf-Emissionen: Sie stiegen von 2 auf 4 bis 5 t/Jahr. Seit ca. 1970 hat die Menschheit sich ein weiteres Mal verdoppelt. Die Pro-Kopf-CO2-Emissionen blieben in diesen 50 Jahren jedoch in erster Näherung konstant bei 4 bis 5 t/Jahr, und die kumulative Airborne Fraction ging langsam von 58 % auf 55 % zurück.